Warum es den Amateurfunk (noch) gibt

  • Zitat aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKEN zum Thema EMVG:

    "Die besondere Stellung des Amateurfunkdienstes beruht auf dem Grundgedanken, dass dieser in der Vergangenheit zur Weiterentwicklung der allgemeinen Telekommunikationstechniken beigetragen hat und daher erhalten bleiben soll [...] Dazu müssen sie eine Amateurfunkprüfung ablegen, die hohe Anforderungen stellt. Es ist davon auszugehen, dass die Teilnahme am Amateurfunkdienst funktechnische Qualifikationen mit sich bringt, die insbesondere den Einstieg in entsprechende Berufsfelder erleichtern."

    Quelle: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/105/1810598.pdf (Seite 7, Punkt 15)

    Nun kann sich jeder (und der DARC) an fünf Fingern ausrechnen, was für Folgen eine immer weitere Reduzierung der Prüfungsanforderungen für den Amateurfunkdienst haben wird.

    Dieser Umstand wird insbesondere von den Befürwortern einer Klasse K (ELL = entry level license) ignoriert. Wenn nun von höchster Stelle schwarz auf weiß zu lesen ist, was Gegner der ELL schon lange vorbringen, können diese so falsch nicht liegen.

    73 Karsten

  • Quote

    Nun kann sich jeder (und der DARC) an fünf Fingern ausrechnen, was für Folgen eine immer weitere Reduzierung der Prüfungsanforderungen für den Amateurfunkdienst haben wird.

    Das ist leider nicht neu - bereits bei der Einführung der "multiple choice" Prüfung war das klar ....
    ( und zieht sich wie ein roter Faden durch die Änderungen der Prüfungsanforderungen der letzten 2 Jahrzehnte )

    Wie mans macht ists falsch würde Herr Schöppe nun sagen - und unrecht hätte er damit nicht :)
    Damit ein Umdenken in der Politik stattfindet bräuchten wir viel mehr Funkamateure....
    Aber so viele hochqualifizierte Funkamateure kann die beste Nachwuchsarbeit nicht generieren
    Und spätestens mit der Klasse K sind wir dann eh "CB-deLuxe" :D

  • Zitat aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKEN zum Thema EMVG:

    "Die besondere Stellung des Amateurfunkdienstes beruht auf dem Grundgedanken, dass dieser in der Vergangenheit zur Weiterentwicklung der allgemeinen Telekommunikationstechniken beigetragen hat und daher erhalten bleiben soll [...] Dazu müssen sie eine Amateurfunkprüfung ablegen, die hohe Anforderungen stellt. Es ist davon auszugehen, dass die Teilnahme am Amateurfunkdienst funktechnische Qualifikationen mit sich bringt, die insbesondere den Einstieg in entsprechende Berufsfelder erleichtern."

    Quelle: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/105/1810598.pdf (Seite 7, Punkt 15)

    Nun kann sich jeder (und der DARC) an fünf Fingern ausrechnen, was für Folgen eine immer weitere Reduzierung der Prüfungsanforderungen für den Amateurfunkdienst haben wird.

    Dieser Umstand wird insbesondere von den Befürwortern einer Klasse K (ELL = entry level license) ignoriert. Wenn nun von höchster Stelle schwarz auf weiß zu lesen ist, was Gegner der ELL schon lange vorbringen, können diese so falsch nicht liegen.


    Ich glaube inzwischen, dass dem DARC die Konsequenzen egal sind oder diese billigend in Kauf genommen werden, anders kann ich es mir nicht mehr erklären. Jeder, der diese Politik aktiv mitträgt sollte sich fragen, ob er damit nicht einen weiteren Nagel in den Sarg des Amateurfunks schlägt. Einer der Gründe meines Austrittes...

  • Quote

    Ich glaube inzwischen, dass dem DARC die Konsequenzen egal sind oder diese billigend in Kauf genommen werden, anders kann ich es mir nicht mehr erklären. Jeder, der diese Politik aktiv mitträgt sollte sich fragen, ob er damit nicht einen weiteren Nagel in den Sarg des Amateurfunks schlägt. Einer der Gründe meines Austrittes...

    Der andere Weg ist ja auch nicht besser ......
    Die Strategie des DARC war es halt über mehr Mitglieder zu mehr "Einfluß" zu kommen.
    Weniger Mitglieder mit mehr Qualifikationen bringen hier auch nicht viel.

    Für einen der beiden Wege muss man sich halt entscheiden - ins verderben führen aus momentaner Sicht aber beide !!
    Dafür kann der DARC nun aber wirklich nix!
    Hier ist Berlin die richtige Adresse für eine Beschwerde - nicht Baunatal :)

    Edited 2 times, last by DL3GD (December 19, 2016 at 10:14 PM).

  • Ich wurde inzwischen daran erinnert, daß die BNetzA am Verkehrsministerium hängt und nicht mehr am BMWi. Mit der Privatisierung hing sie mal kurz am Verteidigungsministerium, Bildung und Forschung wäre für den Afu besser, weil wir dort auch mitarbeiten. Dem BMWi versauen wir nur seine Finanzen mit Störungsmeldungen und Frequenzbelegungen, weil das SmartHome möchte, dem Dobrindt funken wir evtl. nur bei seiner Spielzeugautobahn dazwischen, weil wir die guten Mobilfrequemzen blockieren.

    Wieso ist beim EMVG eigentlich der BMWi-Ausschuß zuständigt und läßt sich von einer Fachabteilung des Verkehrsministerium unterstützen ?? Die Politiker und Berlin ....... das BEMFV mit der BImSch - Grundlage verdanken wir Frau Dr. Merkel, seinerzeit Umweltministerium. Was sollen bei dem Verhau ein paar Linke ausrichten, die noch dazu zu dem unbeliebtesten nach der AfD zählen ??

    Wir haben kein Recht auf ein ungestörtes EM-Umfeld, kein Recht auf saubere Luft (Diesel-Betrug), kein Recht auf lärmfreie Nächte in Autobahn- oder Flughafennähe. Aber wir haben die freie Entscheidung zur Gerätewahl mit amtlich ungeprüfter CE-Kennzeichnung durch den Hersteller, freie Diesel-PKW-Wahl mit amtlich ungeprüfter Reinheitsangabe des Herstellers, freie Wohnortwahl am Flughafen mit Lärmberechnungen durch den Betreiber (keine verpflichtenden Messungen), freie Wohnortwahl an der Autobahn mit Lärmberechnungen durch die Autobahndirektionen (keinee verpflichtenden Messungen). Das ganze unter der wohlwollenden Politik, die außer bei Diäten an Dyskalkulie leidet.

    2017 wird das Jahr der Afu-PAs, weil ...... auch der Nachbar hat kein Recht auf ungestörte EM-Umgebung, ungestörten PLC Betrieb, ungestörte LED-Beleuchtung, ungestörtes Smart-Home. Es wird das Jahr der LED-Conteste - jeder ungewollt leuchtende Nachbar zählt, der Rolladen-Conteste - je Rollo - Garagentore als Multiplikator, das Jahr der ungewollten Fernsehempfängnis - Punkte nach qm Bildfläche. Für "adoptierte" keylose SUVs des Nachbarn gibt es Ehrenurkunden. Die Schaltfrequenzen der neuen LED-Straßenbeleuchtung wrden speziell von den Digital-Contesten festgelegt.

    Soweit meine guten Vorsätze für das neue Jahr. Der Amateurfunk wird wieder interessant. 73 Peter

    (Eigentlich wollte ich was anderes schreiben, aber ist mir vor Begeisterung zu 2017 entfallen)


  • Der andere Weg ist ja auch nicht besser ......
    Die Strategie des DARC war es halt über mehr Mitglieder zu mehr "Einfluß" zu kommen.
    Weniger Mitglieder mit mehr Qualifikationen bringen hier auch nicht viel.[...]
    Hier ist Berlin die richtige Adresse für eine Beschwerde - nicht Baunatal :)

    Doch, ist er. Am Anfang gab es 5000 Funkamateure und die haben das AFUG bekommen. Es ist besser politisch gewollt zu sein und an dieser Stelle erkennt man, warum die Politik inzwischen die bessere Lobbyvertretung der Funkamateure ist, als der DARC, der sich eher um sich selbst sorgt (und nicht um seinen Einfluss). Als besserer CB-Funk kann man nur verlieren (auch und gerade an Einfluss) und dass die Mitglieder-Talfahrt trotzdem nicht zu stoppen wäre liegt alleine schon an der Demografie.

    73 Karsten

  • Quote

    Doch, ist er. Am Anfang gab es 5000 Funkamateure und die haben das AFUG bekommen.


    Das war aber eine ganz andere Zeit - Damals waren Politiker noch keine Marionetten der Industrielobby.

    Quote

    Es ist besser politisch gewollt zu sein und .......


    Es wäre schön wenn wir politisch gewollt wären - aber haben wir denn eine Wahl ?
    "Die Linke" hat sich für unsere anliegen Interessiert - aus reiner Oppositionspolitik heraus.....
    Ich glaube nicht das die sich für uns interessiert hätten wenn sie grade regieren würden :P
    "Die Grünen" haben sich enthalten - Diese Partei hat also nicht mal zu umweltpolitischen Themen eine Meinung!
    Vor allem dann nicht wenn die Themen wenig Presse bringen.....

    Quote

    als der DARC, der sich eher um sich selbst sorgt


    Dafür ist ja nun eine Minderheit verantwortlich.....

    Quote

    Als besserer CB-Funk kann man nur verlieren (auch und gerade an Einfluss) und dass die Mitglieder-Talfahrt trotzdem nicht zu stoppen wäre liegt alleine schon an der Demografie.


    100% richtig ! - Aber ändern würde das auch nichts mehr.

    Edited 2 times, last by DL3GD (December 20, 2016 at 8:52 AM).

  • Für einen der beiden Wege muss man sich halt entscheiden - ins verderben führen aus momentaner Sicht aber beide !!
    Dafür kann der DARC nun aber wirklich nix!
    Hier ist Berlin die richtige Adresse für eine Beschwerde - nicht Baunatal :)


    Doch, dafür kann der DARC sehr wohl etwas. Spätestens 2009, als die Behörde signalisierte, dass sie eine ELL nicht für zielführend hält, hätte man die Finger davon lassen können - und müssen. Stattdessen wurde weiter daran herumgepfriemelt und neuerdings sogar behauptet, die BEHÖRDE SELBST würde die Einführung "wollen" und man könne sich dem ja wohl nicht entziehen. Für wie dumm, glaubst Du, sollen wir gehalten werden? :) Und es ist ja nicht so, dass sonst niemand dagegen protestiert hätte. Ich habe mir damals den Mund fusslig geredet und sogar - nota bene - Zustimmung von meinem DV bekommen. In der von allen bewunderten Umfrage zum Thema war dann freilich nichts mehr davon zu sehen.

    Edited once, last by pfiffikus (December 20, 2016 at 9:27 AM).

  • dass die Mitglieder-Talfahrt trotzdem nicht zu stoppen wäre liegt alleine schon an der Demografie.

    Karsten, nach wie vor nicht richtig. Wir haben seit Jahren eine nicht allzu berauschender Eintrittszahl, aber mit etwa 2,5facher Anzahl der SK. Rund gerechnet haben wir einen Eintrittsüberschuß um 400-500/Jahr, der leider mehrfach von den Austritten aufgefressen wird. Es geht durch alle Altersschichten und es gibt trotz Geburtenrückgang ausreichend Jugend. Der ältere Durchschnitt kommt durch späteren Mainstream der Eintritte -- Ausbildung, Familiengründung und erster Nachwuchs haben sich gegenüber den 60er/70ern um ~10 Jahre verschoben.

    Es laufen schlicht und einfach dem DARC zuviel Leute weg -- m.E. nach wie vor "Betriebsklima". Man kann über VO und AR denken wie man will, aber Klugscheißer wie DB2TU & Co und deren Vorgänger versauen das Klima weit mehr als es ein VO/AR/GF schaffen kann. Nehmen wir die letzten Vorgänge: Viel Wirbel und am Ende nur heiße Luft. Die Politik: ein gefundenes Fressen, wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte. Nebenverbände: das wußten schon die alten Römer: teile und herrsche (und geteilt sind wir zur Genüge). Ein uraltes Thema.

    73 Peter

  • Peter - Grundsätzlich muss man aber sagen das die Jugendarbeit schon sehr gut ist!
    In welchem Hobby wird ähnliches geleistet ?
    In unserer schnellebigen Zeit verschieben sich halt interessen recht schnell.
    Manch einer darf keine Antennen montieren - wie soll dann Amateurfunk Spass machen ohne Antennen ?
    Die Störungsproblematik tut ihr übriges dazu.
    Daher geben einige ihr Hobby auf - alles ganz "normal"

    Dramen a la DB2TU sind natürlich völlig unnötig -> Die sollten wir uns sparen!!!
    Der Amateurfunk ist immerhin so interessant das er heute noch von über 60.000 Leuten betrieben wird.
    Wenn man realistisch ist, ist diese Zahl schon sehr gut.
    ( Trotz der widrigen Umstände Internet/Smartphone/Störungen/Antennenverbote usw usw )

    Der Amateurfunk war noch nie das Hobby der "breiten Masse" und wird es heute erst recht nicht werden.

  • Ich habe im Moment wieder Lieferzeiten statt Antwortzeiten auf dem Forenserver.

    Zwei Einwände: Ja, die Jugendarbeit ist sehr gut geworden. Leider ist aber auch bei Jugendlichen, (die überwiegend erst mal "interessiert" gemacht werden und oft später erst im Mainstream eintreten,) - wenn sie denn Mitglied werden, die Austrittsquote am höchsten, etwas bis zu 15%+ , d.h. von 10 Eintritten ist fünf Jahre später nur noch einer da (über den dicken Daumen gerechnet). Die Quote sinkt bis auf 3% in reiferen Altern ab 50+ ...... Je jünger um so mehr wird auf das OV-Klima geachtet, und schwupps sind sie weg.

    Es gibt zu der Aussage "Hobbyaufgabe" und "Alter" ein ganz klares Gegenargument: inzwischen sind 50% der Lizenzen ex-DARC, wovon man einen Bodensatz von ~15% Liz.-Nichtmitgliedern abziehen muß, den wir schon immer hatten, seit 1950. D.h. klipp und klar 35% treten aus und funken weiter, bzw. behalten und bezahlen ihre Liz. Und die sehe ich zum größten Teil als OV-Vergraulte, weil die wenigsten Funkamateure an Baunatal und Vereinsinterna interessiert sind (<10%). Die Leute treten ja auch in den OV ein, und nicht in Baunatal. Wird einigen OVV nicht schmecken, aber ich pflege halt auch meine Meinung :) .

    73 Peter

  • Früher kamen weit über 50% der Neulizensierten über den CB Funk zum Amateurfunk.
    Diese Gruppe wusste schon recht genau um was es beim Hobby "funk" eigentlich geht.
    Heute ist das völlig anders - daher auch die viel höhere Zahl derer die bald wieder aufgeben.

    Und natürlich will sich auch nicht jeder diese Vereinsmaierei antun.
    Das Problem kennen heute alle Vereine.

  • Früher kamen weit über 50% der Neulizensierten über den CB Funk zum Amateurfunk.
    Diese Gruppe wusste schon recht genau um was es beim Hobby "funk" eigentlich geht.
    Heute ist das völlig anders - daher auch die viel höhere Zahl derer die bald wieder aufgeben.

    Und natürlich will sich auch nicht jeder diese Vereinsmaierei antun.
    Das Problem kennen heute alle Vereine.


    Das würde ich so pauschal nicht sagen wollen. CB-Funk gab es in der BRD erst seit Mitte der 1970er Jahre und in der DDR gar nicht. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Amateurfunk-Zulassungszahlen in DL schon beinahe ihren Zenit erreicht. Als ich mit dem Amateurfunk begonnen habe, gab es zumindest noch keinen CB-Funk in DL, die Faszination muss also woanders gelegen haben. Aus Sicht Deiner Alterklasse kann ich das Argument schon eher nachvollziehen, weil Du vermutlich mit CB-Funk "aufgewachsen" bist. Ich habe mich nie mit CB-Funk beschäftigt und kenne auch niemanden, der aus dieser Ecke zum Amateurfunk kam. Bei der Zahl derer heute, die schnell wieder hinwerfen gebe ich Dir hingegen recht.

  • Ich kam ~1987 eher zufällig zum CB Funk, und bin 1992 dann eher weniger zufällig beim Amateurfunk gelandet.
    5 Jahre CB Funk waren damals mehr als genug :)
    Alle die damals vom CB Funk kamen sind hier heute noch aktiv, mir fällt nicht einer ein der sein Hobby aufgegeben hat.
    Von denen die direkt im Amateurfunk eingestiegen sind gab es viele die aufgehört haben......

    Quote

    Ich habe mich nie mit CB-Funk beschäftigt und kenne auch niemanden, der aus dieser Ecke zum Amateurfunk kam.


    Frag mal die OMs in deiner Gegend - das wird halt nicht thematisiert - ist eigentlich auch nicht wichtig.
    Das du da keinen kennst glaube ich nicht, du weisst es nur nicht ;)
    Oder du kommst aus dem Osten - da gab es den CB Funk ja nicht.

  • Dann machen wir mal etwas zur Geschichte, die wohl beiden recht gibt. Lt, Wiki CB-Funk ab Mitte 1975 in DL-West. Ende 1975 hatte der DARC (alle Zahlen, auch später, gerundet) 29.000 Mgl, davon hatten 21.000 die Liz, und insgesamt gab es 24.000 Op-Liz (d.h. lizenzierte Funkamateure, NICHT zu verwechseln bitte mit Calls). Eine Graphik habe ich auch anzubieten, Stand Ende 2015:
    [Blocked Image: http://www.db6zh-9.bn-paf.de/picwav/darc0m5e.gif]
    Bis 1975 (soviel zu "früher", je nach Alter des Posters ....) hatte keiner mit CB-Funk was am Hut. Man kann durchaus einen steileren Anstieg hinein interpretieren, kann aber auch inkl. der C-Liz passiert sein. Jedenfalls war CB-Funk noch ein paar Jahre recht jung, und wann dann der größere Wechsel passierte, sagt meine Glaskugel nicht. Ich hatte nie CB-Funk Interesse, auch keine Vorbehalte und in unserem OV ist jedenfalls der Großteil der Jüngeren Aktiven (aus Gruftie Sicht) aus dem CB-Funk rüber gerutscht.

    Also Ralf, aus Deiner Sicht keine Einwände und Pfiffikus geht es wie mir, man muß nicht Ossie sein um vom CB-Funk unbeleckt geblieben zu sein :) .

    Jetzt klären wir noch die Peaks auf und halte ich wieder die Klappe:
    Mitglieder Peak war erst 1994, bis dahin kletterten wir, ab 1980 mit PC-Erscheinen etwas flacher. 1989/90 kamen dann die Ossies dazu, ein kleiner Hups in der Kurve (hi), und seit der BEMFV geht es abwärts (mit DARC-Mitgliedschaft). In Zahlen:
    1994 hatte der DARC knapp 60.000 Mitglieder, davon 55.241 mit Liz und lizenziert insgesamt waren 74.625 Funkamateure.

    Der Lizenz-Peak war um 2000-2002 (da hat der "Datenschreck, ömmh -schutz" für genaue Zahlen zugeschlagen) mit rund 80.000 OP-Lizenzen, der DARC war bereits bei 52-50.000 Mitglieder, davon 3.000 ohne Lizenz (gleichbleibend).

    So, ich hoffe, alle Klarheiten beseitigt zu haben. Wir müssen nur noch klären, ob - laut Rudi Carell - auch daran (an allem) die SPD Schuld hat (Schlager aus den 80ern) oder der DARC.

    73 Peter

  • Karsten, nach wie vor nicht richtig. Wir haben seit Jahren eine nicht allzu berauschender Eintrittszahl, aber mit etwa 2,5facher Anzahl der SK. Rund gerechnet haben wir einen Eintrittsüberschuß um 400-500/Jahr, der leider mehrfach von den Austritten aufgefressen wird. Es geht durch alle Altersschichten und es gibt trotz Geburtenrückgang ausreichend Jugend.

    Hallo Peter,

    wir haben das Thema ja zur Genüge durchgekaut und natürlich sind die Austritte das Haupt-Problem. Grundsätzlich wäre es aber so, dass, wenn alle anderen Prämissen gleich geblieben wären, es wegen der Demografie einen Rückgang geben würde. Und eine ELL ändert auch nichts daran, dass die Leute den DARC fast schon fluchtartig verlassen. Vielleicht sollte der DARC die Leute mit Mindestmitgliedschaftsdauern ködern. 10 Jahre Mitgliedschaft für den Preis von 9 Jahren ... (oder so) ;)

    73 Karsten

  • Nun im Moment ist Angela Merkel an allem schuld - Die SPD mit 12,7% hat hier in BaWü eher weniger Einfluß :D

    Aber Spass bei Seite - aus deiner Grafik sieht man das seit 1994 die Anzahl der Lizenzen nicht wesenlich zurück ging,
    was aber sehr wohl zurück ging ist die Anzahl der DARC Mitglieder (seit 1994).
    Und dieser Rückgang ist konstant - Jahr für Jahr geht´s da runter.
    -> Der Anteil der im DARC organisierten Funkamateure ist von ca 80% auf mittlerweile 50% zurück gegangen.
    Warum ?
    So eine Grafik führt schnell zu falschen Rückschlüssen - aber man könnte meinen die OMs die verstorben sind waren Mitglieder im DARC
    und die neuen treten nur teilweise ein ? ( Stimmt sicher nur zum Teil )

    Nachwuchs & Klasse K:
    Eine Einführung einer Klasse K halte ich für falsch - Eine sinkende Zahl der DARC Mitglieder sollte man nicht durch zurückschrauben der Prüfungsanforderungen versuchen zu kompensieren. Es braucht einfach ein gewisses Level an know-how damit Amateurfunk überhaupt Spass machen kann. Nicht umsonst ist es für den "Ottonormalverbraucher" ziemlich unverständlich was wir da eigentlich so tun. ;)
    Was wir aber sehr wohl brauchen ist ein vereinfachter Einstieg in das Hobby(Elektronik&HF-Technik). Dafür war in den 80er und 90er Jahren der CB Funk ideal.
    Man konnte mit kleinem Geld etwas "rumspielen" und wer dann gefallen daran fand der hat halt mehr gemacht. ( eben dann die Amateurfunklizenz )
    Sowas geht heute im 27MHz Bereich nicht mehr, dort ist ja durch PLC und Co alles zugemüllt.
    Der Freenet Bereich (149MHz) könnte so ein Einstiegsbereich sein - dazu brauchts aber halt etwas mehr als 500mW mit einer Handfunke.
    Evtl. Könnte der DARC kleine Kurse anbieten in denen Ansätze der Grundkentnisse vermittelt werden, und nach 2 Wochenenden darf man dann mit
    Groundplane und 10w EIRP dort funken. ( Also quasi eine "Klasse K" ausserhalb der Amateurfunkbänder.... )
    Ob das jetzt DIE Lösung sein kann weiss ich nicht aber nur über (gute) Ideen geht´s wieder nach oben !

    Edited once, last by DL3GD (December 20, 2016 at 5:18 PM).

  • Quote

    10 Jahre Mitgliedschaft für den Preis von 9 Jahren ... (oder so)


    Witzige Idee - aber dann treten die Leute halt später aus
    Das würde das Problem nicht lösen :)
    Der Beschluß der MGV die Mitgliedsbeiträge ab 2017 monatlich zu bezahlen geht ja in eine ähnliche Richtung.
    Aber ob das hilft ?
    Eine 33%ige Beitragserhöhung hilft jedenfalls nicht - sondern erhöht die "Hemmschwelle" für den Eintritt in den DARC.
    Und sie sorgt, ob sie nun nötig war oder nicht, für weitere Austritte.

  • ... aber man könnte meinen die OMs die verstorben sind waren Mitglieder im DARC und die neuen treten nur teilweise ein ? ( Stimmt sicher nur zum Teil )

    Es gab mal eine Auswertung (leider habe ich keine Quelle mehr dazu), dass (etwa 2008) etwas über 60% der Klasse A Lizenzierten im DARC waren und gerade mal 40% der Klasse E Lizenzierten.

    Ansonsten vergiss nicht den Ausbildungsbetrieb in DL, der Amateurfunk ganz ohne eigenes Rufzeichen ermöglicht. Und ob wirklich immer ein lizenzierter Funkamateur daneben sitzt ... ?

    73 Karsten

  • Quote

    Ansonsten vergiss nicht den Ausbildungsbetrieb in DL, der Amateurfunk ganz ohne eigenes Rufzeichen ermöglicht. Und ob wirklich immer ein lizenzierter Funkamateur daneben sitzt ... ?


    :D
    Das wäre ja dann illegal ;)

    Und solche bösen Sachen wie die die wir zu CB Zeiten getrieben haben wollen wir ja niemanden vermitteln. :D
    Btw. Das waren damals Straftaten - heute wird das als Ordnungswidrigkeit geahndet .....
    Wie sich Zeiten ändern 8|

    Sicher ist der Ausbildungsfunk eine gute Sache - sieht man ja an der steigenden Zahl der Ausbildungsrufzeichen und deren Nutzung.
    Er ist aber auch nur ein Puzzleteil um mal eben "reinzuschnuppern"
    So wirklich freude kommt auf dauer nicht auf wenn man immer zum OM um die Ecke muss um mal ein QSO zu machen ;)